Madrid nunca duerme: Das Nachtleben in der niemals schlafenden Stadt

Von Tapasbars, Flamencoclubs, Salsatempeln bis zu stilvollen Musicalabenden gibt es in Madrid einiges zu erleben. Das Nachtleben der spanischen Metropole wird Sie dabei mit seinem sehr lockeren Ambiente begeistern

Juan José González Sánchez

Madrids pulsierendes Nachtleben: Der Abend beginnt in der Tapasbar

Jeder Partyabend beginnt in Spanien traditionell in der Tapasbar. Schon gegen 18.00 Uhr können Sie sich in einem der Lokale einfinden, Bier und Wein bestellen und erhalten dazu kleinere Snacks wie Tortillas, Chorizo oder luftgetrockneten Schinken. Als Hotspot für gute Tapas gilt in Madrid die Gegend rund um die Calle Mayor und Puerta del Sol. Unweit der Metrostation können Sie beispielsweise in das Sherry Corner gehen, eine Kneipe, die sich vor allem auf eines spezialisiert hat: spanische Sherrys. Jeden Tag bietet man dabei Verkostungen in acht Sprachen an. Die Tapas werden frisch zubereitet und bestehen ausschließlich aus hochwertigen Produkten aus der Region.

Ebenso empfehlenswert sind die Tapasbars El Tigre und El Boñar de León, wo Sie auch hochwertige Weine mit dem typisch würzigen Aroma Spaniens bestellen können. So auf den Abend eingestimmt, kann es anschließend in eines der Nachtcafés bzw. Nachtbars gehen, die auch nach Mitternacht geöffnet haben. Typischerweise gehen die Madrilenen gegen 22.00 und 23.00 Uhr in eine dieser Kneipen, um sich von der heiteren, meist sehr rhythmusbetonten Musik berauschen zu lassen. Geöffnet haben diese Lokale üblicherweise bis 02.00 Uhr.

Diese Bars lohnen sich für einen Besuch

In den spanischen Bars geht es meist wild her. Bier wird nicht selten in großen Behältnissen für mehrere Personen ausgeschenkt. Abgesehen davon lieben die Madrilenen Sangria und Calimocho, eine Mischung, die zur einen Hälfte aus Cola und zur anderen Hälfte aus Rotwein besteht. Bestellen können Sie diese Klassiker des Nachtlebens in Madrid z. B. im El Rincón de Fogg an der Metrostation Pacífico und im marokkanisch inspirierten Areia. Letzteres wird Sie mit dem traditionell nordafrikanischen Dekor und der lockeren Strandatmosphäre begeistern.
 
Stilvoll und gemütlich gestaltet ist die Redbar auf der Calle Joaquín María López. Hier können Sie erstklassige internationale Cocktailkreationen bestellen und sich bei dezenter Musik entspannen. Etwas flotter sind die Rhythmen im Vergleich dazu im Museo Chicote, einer Institution im Nachtleben von Madrid. In der Cocktailbar an der Gran Vía sind in den vergangenen Jahrzehnten bereits Stars wie Ava Gardner, Frank Sinatra und Ernest Hemingway eingekehrt, was das Haus zu einer echten Legende macht.

„Madrid nunca duerme“: Die Stadt, die niemals schläft und immer tanzt

Wer am Donnerstag, Freitag und Samstag der tanzwütigen Masse folgen und sich selbst von den heißen Rhythmen des Madrider Nachtlebens mitreißen lassen will, kann beispielsweise die Viertel Huertas und La Latina besuchen. Beide bieten eine interessante Mischung aus urigen Bodegas, unzähligen Menschen, die in den engen Gassen und auf den breiten Boulevards feiern, sowie guten Clubs. Erleben Sie beispielsweise die heißen Flamenconächte, die jedes Wochenende auf der Calle de Echegaray stattfinden oder genießen Sie abwechslungsreichen Funk im La Boca del Lobo. In La Latina sollten Sie unbedingt einen Blick in die alte Tabakfabrik La Tabacalera werfen, die heute für Kunstausstellungen und Konzerte genutzt wird. Das Ambiente ist sehr alternativ und ist in Madrids Nachtleben definitiv ein Unikat. Noch mehr Subkultur entdecken Sie nördlich der Gran Vía rund um die Plaza Dos de Mayo, wo sich einige der stadtbekanntesten Punkbars angesiedelt haben. Technofans kommen wiederum im Stardust an der Plaza de España und im Ohm an der Plaza del Callao auf ihre Kosten.

Sich unterhalten lassen: Picknick im Park und hochwertige Musicals

Der Retiro Park in Madrid ist eine gute Möglichkeit, um ganz entspannt den Abend zu verbringen. Viele der Einheimischen kommen nach 18.00 Uhr hierher, genießen gutes Essen bei einem Picknick und lassen sich von den Gauklern und Straßenmusikern unterhalten. Erfrischungen, alkoholische Drinks und Snacks gibt es in den zahlreichen Freiluftcafés. Regelmäßig finden in der Grünanlage zudem Konzerte und Festivals mit landesweit bekannten Bands statt. Der Park liegt im Herzen Madrids und lässt sich beispielsweise über die U-Bahn Retiro erreichen.


Auch für Musicalfans hat die spanische Hauptstadt etwas zu bieten. Madrid ist eines der Zentren des Musiktheaters auf der Iberischen Halbinsel und verfügt über mehrere Veranstaltungssäle. Im Teatro Lope de Vega ist die Show „Der König der Löwen“ einer der größten Kassenschlager überhaupt. Während dieses Musical eine internationale Produktion ist, vereinigt La Llamada die gebündelte kreative Kraft des spanischen Undergrounds in sich. Erstmals wurde das Spektakel im Jahr 2013 im Teatro Lara aufgeführt und gilt bis heute als eines der besten spanischen Musicals. Das Teatro Lara und das Teatro Lope de Vega sind übrigens nur zwei Bühnen, die es im Theaterviertel südwestlich der Plaza de España gibt.

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Autor: Juan José González Sánchez

Guest Relations Manager im NH Collection Madrid Palacio de Tepa

Ich habe umfangreiche Erfahrung als Guest Relations und arbeite seit fast 14 Jahren in der Firma. Ich war einer der ersten Guest Relations bei NH. Davor habe ich in Luxushotels der Ketten Meliá und Hesperia in Madrid und zuvor in London gearbeitet. An meiner Arbeit schätze ich, dass wir jeden Tag ein neues Abenteuer erleben, um einzigartige Erlebnisse zu schaffen, die den Aufenthalt in Madrid unvergesslich machen. An Madrid mag ich einfach alles – die unschlagbare soziale und kulturelle Vielfalt, die es jeden Tag zu entdecken gibt, sei es beim Essen, Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten.

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