Palacio Real: Das Schmuckstück der spanischen Königsfamilie

Der Palacio Real spiegelt die Opulenz wider, der die Adelshäuser in ganz Europa während des Barockzeitalters huldigten. Heute ist der Palast vor allem ein Museum und teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich

Tipps vom NH Concierge

Ein Palast für die Königsfamilie

Offiziell ist der Palacio Real in Madrid noch immer die Residenz der spanischen Königsfamilie. Tatsächlich aber residieren die Mitglieder des Adelshauses der Bourbonen heute im Zarzuela-Palast außerhalb von Madrid. Doch im 18. und 19. Jahrhundert war den gerade an die Macht gekommenen Bourbonen vor allem der Prunk wichtig. Sie veranlassten daher den Bau des Madrider Stadtschlosses, um mit den anderen europäischen Herrschern und ihren barocken Vorzeigebauten mithalten zu können. Mit der Errichtung des Palacio Real wurde der italienische Architekt Giovanni Battista Sacchetti betraut, der in Zusammenarbeit mit Francesco Sabatini und Ventura Rodriguez den Neubau von 1734 bis 1764 realisierte.

Ein barocker Prunkbau

Der Palacio Real ist eine vierflügelige Anlage, für deren Fassade größtenteils Kalkstein und Granit verwendet wurden. Die Fassade weist oberhalb des Erdgeschosses deutlich hochbarocke Formen auf und ist mit einer Vielzahl von Schmuckelementen wie Kolossalpilastern, Statuen und Vasen versehen. Das Prinzentor, die Puerta del Principe, führt zur Plaza de Armas, dem großzügigen Innenhof, wo sich der Eingang zum Palast befindet. Zur Anlage gehört ebenfalls die gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Kathedrale La Almudena, deren Fassade von den gleichen Säulengalerien wie der Palast geziert wird. An den Palacio Real fügen sich ein großer barocker Schlosspark, der Campo del Moro, und der in den 1930er Jahren angelegte Landschaftspark der Jardines de Sabatini an.
 
Im Inneren ist der Palacio Real ein unübersichtliches Labyrinth prachtvoll verzierter Räume. Insgesamt zählt der königliche Palast über 2.000 Säle, Salons und Kabinette. Zu den spektakulärsten gehört der Thronsaal, der ganz in den Farben Purpur und Gold erstrahlt. Sehenswert ist auch die Eingangshalle, deren Decke von den durch Giaquinto gefertigten allegorischen Fresken geschmückt wird. Welch grandiose Feste die Bourbonenkönige einst feierten, wird im pompösen Speisesaal deutlich, der mit feinsten Kronleuchtern, Wandteppichen und Deckengemälden ausgestattet ist. Verteilt im Palast hängen zahlreiche Gemälde bekannter Meister wie Goya, Velazquez oder Caravaggio, grandiose Fresken wie die von Tiepolo sowie interessante Sammlungen, so beispielsweise die weltgrößte Stradivari-Kollektion im Violinenzimmer oder die gewaltige Porzellansammlung im Keramikzimmer.

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