Theater in Rom

Wie in vielen anderen Millionenstädten ist auch in den Theatern von Rom der Spielplan bunt und schillernd. Von klassischen Bühnenstücken, Varieté über experimentelles Theater bis hin zum Kindertheater sind alle Genres abgedeckt.

Tipps von der NH Hausdame

Die Anfänge des Theaters in Rom

So sehr sich die äußere Welt seit der Antike auch gewandelt hat, so hat sich diese Veränderung auf den allgemeinen Publikumsgeschmack nicht allzu sehr ausgewirkt. Noch immer sind es die Alltagsdramen, die besonders beliebt sind.


In den Anfängen in vorchristlicher Zeit wurden die Aufführungen den Göttern geweiht. Griechische Dramen wurden ins Lateinische übersetzt und dem Geschmack der Römer angepasst. Das gebildete Publikum bewunderte die Kunst der Griechen, während das Volk viel mehr Gefallen an den derben und teilweise obszönen Komödien fand. In den beiden Gattungen Mimus und Atellane ging es meist um vulgäre Szenen, um Mord und Betrug, Ehebruch oder Prügeleien.


Die künstlerisch anspruchsvolleren Aufführungen, die sich am griechischen Kunstdrama orientierten, bekamen bald Konkurrenz durch Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen, die als unterhaltsamer empfunden wurden. Eine radikale Reform der Aufführungen des Theaters altes Rom brachte den Pantomimus hervor. Dieser Schauspieler musste äußerst flexibel improvisieren können und geistig fit sein und alle Rollen des Bühnenstücks ausfüllen. So agierte nur ein einziger Schauspieler in verschiedenen Masken auf der Bühne. Die wahren Superstars hielten sich schon zu jener Zeit mit Bewegungstraining und Diäten fit, um dem Anspruch des Publikums gewachsen zu sein.

Die Architektur des Theaters in Rom

Das erste feste Theater ließ Pompeius 55 vor Christus in der Nähe des Tibers errichten. Davor fanden die Vorführungen jahrhundertelang auf Holzkonstruktionen statt, die immer wieder auf- und abgebaut wurden. Zeitweise musste ein Podium genügen und die Zuschauer durften nicht sitzen, um nicht zu verweichlichen. Die Senatoren befürchteten einen sittlichen Verfall wegen der deftigen Komödien.


Das Halbrund der Zuschauer, die Cavea, des Pompeiustheaters hatte einen Durchmesser von 150m und war 45m hoch, der Portikus hinter der Bühne entsprach der Größenordnung zweier Fußballfelder. Noch heute lassen sich die Umrisse dieses pompösen Theaterbaus im Straßenbild bei Luftaufnahmen nachvollziehen. Senatoren und hohe Staatsbeamte hatten bevorzugte Plätze direkt vor der Bühne in Logen mit eigenen Zugängen. Vierzehn weitere Reihen blieben den höheren Ständen vorbehalten und die übrigen Sitzreihen standen den einfachen Bürgern zur freien Auswahl. Hinter der Cavea erhob sich der Tempel der siegreichen Venus.


Während in den griechischen Theaterbauten die vorherrschende Demokratie zum Ausdruck kam, entstand bei den Römern mit der Neugestaltung der Zugänge ein Klassentheater. Über verschiedene Treppen konnten die Ränge und Sektoren separat mit Zuschauern gefüllt werden. So spiegelte sich in der Architektur die soziale Abstufung des Volkes.


Das Marcellustheater, das Augustus 13 vor Christus erbauen ließ, steht heute noch in der Nähe der Tiberinsel. Allerdings wurde es im Laufe der Jahrhunderte zweckentfremdet und als Wohnstätte genutzt. Sein heutiger Zustand entspricht in etwa den Umbauten, die im 16. Jahrhundert stattfanden. Es war Vorbild für das später errichtete Kolosseum.

Zeitgenössische Theater in Rom

Während im Mittelalter in Mysterien- und Passionsspielen biblische Themen inszeniert wurden, waren die Aufführungen der Renaissance- und Barockzeit wieder aufgelockerter. Das älteste Theater Roms, das heute noch als solches existiert und funktioniert ist das Teatro Valle in Rione Sant'Eustachio. Es wurde 1727 eröffnet. Seither wurden hier Opern und Schauspiele auf der Bühne gezeigt. Das Logentheater spielt heute nur noch gesprochene, zeitgenössische Stücke.


Auch das Teatro Argentino stammt aus jener Zeit. Es wurde 1732 mit der Oper "Berenice" eröffnet. Berühmte Opern wie der "Barbier von Sevilla" von Rossini oder "I due Foscari" von Verdi wurden hier uraufgeführt. Auch heute werden noch Opern gespielt, aber auch Sprechtheater gezeigt. Das Stammhaus des Theaters von Rom liegt am Largo di Torre Argentina und ist mit dem Bus 62 und 64 vom Hauptbahnhof Termini aus zu erreichen.


Die hervorragende Akustik und die Architektur des Teatro dell'Opera di Roma unterstützten die großen Operninszenierungen von z.B. Puccini, Wagner oder Verdi seit seiner Eröffnung im Jahre 1880. Der Eingang liegt an der Piazza Beniamino Gigli 7 in der Nähe des Hauptbahnhofs. Balletaufführungen und Konzerte gehören ebenfalls in das Programm des Opernhauses. Zeitweise wurden Balletdarbietungen auch ins Teatro Brancaccio in der Via Merulana, 244 verlegt. Wenn Sie Musicals lieben, ist das Teatro Il Sistina in der Via Sistina 129 eine gute Adresse.


Einen exakten Nachbau des Shakespeare Theaters, das am Südufer der Themse in London steht, finden Sie im Park der Villa Borghese. Das Globe Theater in Roma wurde 2003 innerhalb von drei Monaten nachgebaut und über weitere Jahre hinweg fertiggestellt. Vor allem im Sommer werden Werke von Shakespeare aufgeführt. Tickets können über die Webseite www.globetheatreroma.com reserviert oder telefonisch von 09:00Uhr bis 21:00Uhr bestellt werden.


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