Der kleinste Staat der Welt: Der Vatikanstaat

Die Vatikanstadt ist ein Ort der Superlative und der Kuriositäten. Obwohl der Alleinherrscher, der Papst, über weniger als 600 Staatsangehörige herrscht, erstreckt sich seine Macht auf mehr als 1,2 Mrd Seelen.

Tipps vom NH Concierge

Organisation der Vatikanstadt

Die Macht des Staates liegt allein in den Händen des Papstes. In seinen Händen liegen Jurisdiktion, Legislative und Exekutive. Er wird von den Kardinälen gewählt und übt sein Amt in der Regel bis zu seinem Tod aus. International jedoch wird der Vatikan durch die Institution "Heiliger Stuhl" vertreten, dessen Oberhaupt wiederum der Papst ist. Diese verwirrende Verflechtung ist für den Gläubigen, der in die Stadt pilgert, jedoch nicht wirklich von Interesse.

Der politische Einfluss der Päpste war im Laufe der Jahrhunderte einem ständigen Wechsel unterlegen. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern. Zu diesen Zeiten diente die nahegelegene Engelsburg als Fluchtburg und prächtig ausgestattete Festung. Die Sala Paolina zählt zu den prächtigsten Papstgemächern. Später wurde die Engelsburg als Gefängnis der Inquisition genutzt. 1870 ging die Burg in den Besitz Italiens über.

Die Mauern, die die Stadt umgeben, entsprechen nicht exakt den Umrissen des Vatikanstaates. Ein Travertinsteinband auf dem Petersplatz markiert die Grenze zwischen dem Vatikan und Italien. So verläuft die unsichtbare Staatsgrenze kurioserweise auch durch den Audienzsaal des Papstes hinter den Kolonnaden des Petersplatzes. Der Papstthron liegt zwar auf vatikanischem Hoheitsgebiet, die Besucher der Generalaudienzen stehen jedoch in Italien. Dennoch gehört das Gebiet zum exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls ebenso wie die Sommerresidenz des Papstes Castel Gandolfo, die Papstbasiliken und einige weitere Immobilien innerhalb Roms.

Erhabene Kunst im Reich des katholischen Glaubens

Auf dem Territorium der Vatikanstadt, komprimiert auf 44ha Land, befinden sich einige der schönsten und wertvollsten Kunstschätze der Welt. Der Petersdom, die Sixtinische Kapelle und die Vatikanischen Museen sind der Öffentlichkeit zugänglich. Was in den übrigen Räumen noch an Schätzen schlummert, wissen nur wenige Kirchenzugehörige. Die Vatikanischen Gärten beanspruchen den größten Teil des Staatsgebietes. Mehrere Tore führen in die Vatikanstadt, die von der Schweizer Garde bewacht werden. Der Petersplatz, der Petersdom und die Museen sind frei zugänglich. In den Museen wird allerdings Eintritt verlangt.

Die ursprüngliche Basilika des Petersdoms wurde über dem vermutlichen Grab des Apostels Petrus im vierten Jahrhundert von Kaiser Konstantin I. errichtet. Seine heutige Form erhielt der Dom im Zuge zahlreicher Renovierungsarbeiten ab dem 15. Jahrhundert. Die weltberühmte Kuppel schuf der Maler und Baumeister Michelangelo Buonarroti. 510 Stufen führen hinauf zu einer Plattform, von der Sie einen spektakulären Blick über die Dächer Roms haben. Teile des Innenausbaus, wie den Baldachin des Hochaltars und den Petersplatz mit seinen Kolonnaden, sind auf Gian Lorenzo Bernini zurückzuführen. Für die gläubigen Christen zählt jedoch das Gebet am Petrusgrab mehr als die atemberaubenden Kunstwerke der großen Meister.

Im 15. Jahrhundert wurde unter Papst Sixtus IV. die Sixtinische Kapelle errichtet. Die von Michelangelo geschaffenen Freskenmalereien im Deckengewölbe gehören sicherlich zu den berühmtesten und bedeutendsten Malereien der Kunstgeschichte. Renaissancemaler wie Botticelli, Perugino oder Rosselli gestalteten Wandgemälde mit Motiven aus dem Leben Jesu. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten ab 1982 erstrahlen die Gemälde heute in leuchtenden Farben. Intern gibt es einen Zugang vom Petersdom in die Kapelle. Besucher können sie jedoch nur über die Vatikanischen Museen betreten.

Die Vatikanischen Museen beherbergen zahlreiche kunsthistorische Sammlungen aus allen Epochen von der Antike bis zur zeitgenössischen Kunst. Sie gehören zu den wichtigsten und umfangreichsten der Welt. Wer einen tieferen Einblick in die Vatikanischen Gärten begehrt, muss sich vorher zu einer Führung anmelden. Nur vormittags ist den Besuchern der Zugang gewährt. Die Nachmittage sind dem Papst und seinem Gefolge vorbehalten.

Gut zu wissen – so erreichen Sie die Vatikanstadt

Die meisten Besucher erreichen die Vatikanstadt über die Flughäfen rund um Rom und den Hauptbahnhof Termini oder wagen sich mit dem Auto in die Millionenstadt. Vom Hauptbahnhof aus steigen Sie am besten in den Bus der Linie 64, wenn Sie den Petersdom besichtigen möchten. Der Bus bringt Sie zur Haltestelle Cavalleggeri. Der Eingang zu den Vatikanischen Museen befindet sich an der Viale Vaticano. Nehmen Sie die Metrolinie A und steigen Sie an der Haltestelle Ottaviano aus, wenn Sie direkt dorthin möchten. Für Autofahrer ist es ratsam, auf einem bewachten Parkplatz zu parken. Die Tiefgarage Autorimessa Effeffe liegt besonders günstig in der Nähe des Vatikans. Buchen Sie Ihren Parkplatz am besten schon im Voraus. Die Preise richten sich nach der Größe Ihres Autos.

Eintrittskarten für die Sixtinische Kapelle und die Vatikanischen Museen lösen Sie besser online, wenn Sie die langen Warteschlangen umgehen möchten. Sie können auch schon im Voraus deutschsprachige Führungen buchen. Einlass haben Sie werktags von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Die Schließung ist um 18:00 Uhr. Der Petersdom ist von 07:00 Uhr bis 18:30 Uhr geöffnet, im Sommer bis 19:00 Uhr.


Sie planen eine Reise nach Rom? Hier finden Sie unsere besten Städtehotels.

Weitere Artikel

Historisches Rom

Rom, die Ewige Stadt, lädt zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein, denn kaum in einer anderen Stadt Europas findet man so viele, erhaltene Bauwerke aus der Zeit des großen Römischen Reiches wie hier.

Sterneküche und Pizzagenuss in Roms Restaurants

Rom ist eine Weltstadt, die an kulturellen Stätten ihresgleichen sucht. Aber auch kulinarisch hat die Ewige Stadt einiges zu bieten. Sterne-Restaurants finden Sie hier ebenso wie die typische kleine Trattoria.

Die besten Aussichtspunkte in Rom

Das Kolosseum, der Trevi-Brunnen oder das Pantheon sind alles Attraktionen der Ewigen Stadt. Machen Sie eine Zeitreise in die Vergangenheit und kommen Sie nicht nur dank Pizza und Pasta auf den Geschmack der Dolce Vita.

Mit La Dolce Vita Rom entdecken

Auf den Spuren Fellinis leben Sie La Dolce Vita in Rom und atmen die Luft der italienischen Hauptstadt. Von Architektur über Kunst bis Gastronomie haben wir die angesagtesten Locations für Sie herausgesucht.

Kurzurlaub in Rom: Die must-sees

Entdecken Sie die must-sees in Rom während einer Geschäftsreise. Dank der Nähe der einzelnen Sehenswürdigkeiten können Sie diese in der Innenstadt bequem auch abends zu Fuß erkunden.

Entspannung mit Flair in Roms grünen Parks

Hier geht der Atem Roms ruhiger und gelassener: Parkanlagen bedecken weite Teile des Areals der Ewigen Stadt. Oasen der Entspannung für diejenigen, die Abstand suchen vom Trubel der 3-Millionen- Metropole.