Essen in Berlin: Currywurst und Bulette – die Berliner Klassiker

Aus der vielseitigen Berliner Küche sind Currywurst und Bulette nicht wegzudenken. Sie sind mehr als ein einfaches Essen für zwischendurch: Hinter den schnellen Imbissgerichten stecken oft Geheimrezepte und lange Familientradition

David Rickerson-Seidel

Currywurst und Bulette: Das sind die Berliner Klassiker

Die Berliner Currywurst wurde 1949 in Charlottenburg erfunden, so will es die Überlieferung. Von dort aus trat das Gericht seinen Siegeszug zum wohl berühmtesten Essen Berlins an. Aber nicht jede Wurst ist eine echte Currywurst: In die Pfanne kommen nur spezielle ungepökelte und ungeräucherte Würste, wahlweise mit oder ohne Darm. Echte Berliner würden auf die Frage des Verkäufers »Mit oder ohne« allerdings immer »Ohne natürlich!« antworten. Statt industriellen Ketchups gibt es zur echten Berliner Currywurst typischerweise eine hausgemachte Tomatensauce mit Currypulver und Cayennepfeffer.
 
Auf eine längere Geschichte kann die Bulette zurückblicken, die im Rest Deutschlands meist Frikadelle heißt: Schon seit Jahrhunderten werden die würzigen Hackbällchen zubereitet, als Buletten sind sie in Berlin vermutlich seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Der Berliner Name stammt aus der napoleonischen Besatzungszeit – im Französischen bedeutet »Boulette« so viel wie Kügelchen. Wollen Sie Bulette auf Berliner Art essen, lassen Sie sich den Imbiss mit einem Brötchen (»Schrippe«) und Senf servieren.

Geschichte gefällig? Das Currywurstmuseum in Berlin-Mitte

Wollen Sie im besten Wortsinn über den Tellerrand hinaussehen, empfiehlt sich ein Besuch im Berliner Currywurstmuseum. Die Ausstellung informiert nicht nur über die Geschichte der Currywurst, sondern stellt auch ihren Zubereitungsprozess und ihre popkulturelle Bedeutung detailliert vor. Und für den kleinen Hunger nach dem Museumsbesuch gibt es im hauseigenen Imbiss — na, was wohl? Genau: Original Berliner Currywurst. Erreichbar ist das Museum am besten mit den U-Bahnlinien U2 oder U6 bis Stadtmitte. Von unserem Hotel NH Berlin Mitte erreichen Sie das Museum zu Fuß in weniger als 5 Minuten.

Curry-Kult in Ost und West: Konnopke’s und Curry36

Doch natürlich lässt sich Currywurst in Berlin auch ohne Museum essen. Besonders zwei Imbissbuden haben längst Kultstatus erreicht. Schon seit den 80er Jahren gibt es das Curry36 am Kreuzberger Mehringdamm. Hier herrscht fast immer reger Andrang, auch prominente Gäste lassen sich hier mitunter gern ihre Wurst schmecken. Zu erreichen ist das Curry36 mit der U7 oder U6 bis Mehringdamm — oder Sie besuchen alternativ die neue Filiale direkt am Bahnhof Zoo.
 
Die andere legendäre Adresse ist Konnopke’s Imbiss im Prenzlauer Berg, unter der Hochbahnbrücke am U-Bahnhof Eberswalder Straße (U2). Die kleine Imbissbude ist nicht umsonst Touristenmagnet. Zu DDR-Zeiten gab es hier die erste Ostberliner Currywurst. Bis heute wird die Currywurst hier mit einem speziellen Ketchup serviert, dessen Rezept eifrig gehütetes Familiengeheimnis der Imbissbetreiber ist.

Manche mögen’s heiß: Das Chili&Curry im Wedding

Eine besonders pikante Adresse ist das Chili&Curry im Stadtteil Wedding. Hier wird zur Currywurst nämlich nicht einfach nur Sauce gereicht, sondern Sie können aus zehn unterschiedlichen Schärfegraden wählen, die es allesamt in sich haben. Mampfen Sie sich über mehrere Besuche hinweg durch alle zehn Schärfen, winken Ihnen Ruhm, Ehre und der exklusive »Schärfe-Pass«. Der Imbiss liegt direkt an der Straßenbahnhaltestelle Osloer Straße/Prinzenallee der Linien 50 und M13, alternativ fahren Sie mit der U8 oder U9 bis zur Osloer Straße.

Ran an die Buletten: Altberliner Küche

Wo es Currywurst zu essen gibt, da gibt es in der Regel auch Buletten. Dennoch können Sie Letztere nicht nur als schnelles Essen »auf die Hand« an der Imbissbude genießen, sondern auch stilecht in einem typischen Altberliner Restaurant. Ein Geheimtipp ist der Dicke Engel in Moabit: In rustikalem, aber gemütlichen Ambiente gibt es hier neben vielen Berliner Köstlichkeiten auch hausgemachte Buletten, die bei der Bestellung frisch zubereitet werden, wahlweise serviert mit Schrippe oder Kartoffelsalat. So lässt sich noch einmal gemütlicher essen als auf der Straße an der Imbissbude — Currywurst gibt es hier übrigens auch. Der Dicke Engel liegt direkt am U-Bahnhof Birkenstraße (U9).
 
Wollen Sie Ihre Bulette lieber im Grünen genießen und sich dazu lokal gebrautes Bier munden lassen, empfiehlt sich der Weg bis nach Spandau. Im Brauhaus Spandau (erreichbar mit der U7 bis Altstadt Spandau) sitzen Sie fern des Straßenlärms in einem atmosphärischen Biergarten. Neben Buletten und anderen deftigen Snacks gibt es hier eine große Auswahl saisonaler Spezialbiere aus der eigenen Brauerei. In Spandau schließt sich übrigens der Kreis: Von hier stammten die »Spandauer ohne Pelle«, mit denen 1949 die ersten Berliner Currywürste zubereitet wurden.

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Autor: David Rickerson-Seidel

Guest Relations Manager im NH Collection Berlin Mitte Friedrichstrasse

Mein Name ist David Rickerson-Seidel. Ich arbeite seit September 2015 für die NH Hotel Group, als das erste NH Collection Hotel in Deutschland eröffnet wurde. Nach 16 Jahren Hotelerfahrung  wurde mir die großartige Möglichkeit eröffnet, Menschen aus aller Welt zu treffen, und jedes Mal lernte ich von ihnen dazu. Dies ist einer der Gründe, warum ich meinen Beruf als Guest Relation Manager so liebe. Meine tägliche Aufgabe besteht darin, die Wünsche unserer Gäste zu erfüllen, noch bevor sie darum bitten. Bei meiner Leidenschaft für meinen Job ist es mir immer eine große Freude, die glücklichen Gesichter unserer Gäste zu sehen, bevor sie das Hotel verlassen. Dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Ich sage immer, dass das Einzige, was ein Gast nicht kaufen und im Voraus buchen kann, unser Empfangsmitarbeiter ist, der Sie mit einem herzlichen Lächeln willkommen heißt. Genauso wenig wie das freundliche Personal am Frühstücksbuffet, das wissen möchte, ob Sie gut geschlafen haben. Oder unser diskretes Zimmermädchen, das Ihre Zimmer so herrichtet, dass Sie sich wie zuhause fühlen. Unsere Mitarbeiter machen den Unterschied aus, deshalb checken Sie bei uns auch nicht über ein Terminal ein. Was immer Sie auch brauchen – wir sind stets für Sie da.

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