Graffitis in Berlin: Von großen Murals und kleinen Stencils

Erkunden Sie während Ihrer Reise in die bundesdeutsche Hauptstadt den legendären Underground von Berlin. Hierbei entdecken Sie Graffitis, die bereits seit Jahrzehnten wichtiger Teil der Regionalkultur sind

David Rickerson-Seidel

Ein kleiner Spaziergang durch Kreuzberg: Tags, Stencils und Squats

In den Straßen von Kreuzberg werden Sie vor allem viele Tags diverser Graffiti-Gangs und sogenannte Stencils finden, bei denen vorgefertigte Schablonen dazu genutzt werden, um eine konkrete wie markante Form wieder und wieder zu reproduzieren. Achten Sie hierauf beispielsweise, wenn Sie sich an den S-Bahnhöfen Schlesisches Tor oder Görlitzer Bahnhof befinden, zwei der Hotspots für die Street Art in Berlin. Deutlich älter sind viele der Schriftzeichen, die an den alten Squats, den besetzten Häusern der 70er- und 80er-Jahre in Kreuzberg, hinterlassen worden sind. Im Umfeld des Schlesischen Tors können Sie bis zum berühmten „Köpi“ an der Köpenicker Straße laufen und auf dem Weg dorthin das Georg-von-Rauch-Haus besuchen, welches eng mit der Bandgeschichte von „Ton Steine Scherben“ verbunden ist. Das mittlerweile als Kulturprojekt gefestigte Squat am Mariannenplatz wurde rundum mit weltverändernden Botschaften, großflächigen Graffitis und Tags verschiedenster Art geschmückt. Ihre Besichtigungstour können Sie außerdem dazu nutzen, um einen Blick ins Innere des Hausprojektes zu werfen, alternativen Partys und Konzerten beizuwohnen oder bei einem Bier über die Geschichte der Hausbesetzerszene in Kreuzberg zu reden.

Graffitis in Friedrichshain: Rigaer Straße und RAW-Gelände

Obwohl sich die Bezirke Friedrichshain und Prenzlauer Berg rasch verändern, sind viele Straßenzüge noch vollends in der Hand der alternativen Szene. In Friedrichshain können Sie auf der Rigaer Straße ohne jede Mühe zahlreiche Graffitis finden. Squats, Community-Bars und Späties sind hier Treffpunkte der Punks und Sprayer, die sich in nächtlichen Aktionen zum Schmücken von Brandwänden und Hauseingängen verabreden. Je mehr Sie sich von der Straßenbahnstation Bersarinplatz dem S-Bahnhof Frankfurter Allee nähern, desto mehr Flächen zum Sprühen werden Sie finden. Folgen Sie einfach den Gleisen nach Norden, wo das Industriegebiet an der Storkower Straße munter besprüht wird. An den alten Fabrikhallen und Bahnhofsgebäuden fallen die bunten Gemälde schon von Weitem auf und verlocken zu einem ausgiebigen Rundgang. Ähnlich viel Freiflächen für die Kreativen der Stadt gibt es auf dem einstigen RAW-Gelände an der Revaler Straße, Ecke Warschauer Straße. Wo heutzutage jedes Wochenende das Nachtleben in hippen Klubs, verruchten Live-Musik-Schuppen und kultigen Kneipen tobt, hat sich mit der Galerie „Urban Spree“ mittlerweile auch ein Zentrum der zeitgenössischen Street Art in Kombination mit vielen anderen Kunstrichtungen etabliert. Rund um das Gebäude blühen die Tags und Graffiti-Gemälde regelrecht auf, während im Inneren Record-Release-Parties, Performances und Kunstausstellungen zelebriert werden.


Thematisch passend können wir Ihnen unser Design und Musikhotel nhow Berlin empfehlen, im Szeneviertel Kreuzberg/Friedrichshain direkt an der East Side Gallery gelegen, dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer.

Etablierte Graffitikunst: Murals in Berlin

Murals sind großflächige Graffitikunstwerke, die meist mit Zustimmung der Stadt an Brandwänden angebracht werden und Berlins Bild seit Jahrzehnten prägen. Viele Organisationen bieten mittlerweile Touren zu den besten Murals der Stadt an und bringen die Gäste sogar mit zu den Ateliers der Künstler. Eines der kultigsten Graffitis haben Kreuzberg und Berlin 2014 im Zusammenhang mit dem Abriss der Cuvry-Brache verloren, das vom Künstler Blu ursprünglich im Jahr 2007 geschaffene Streetartgemälde einer Figur, die sich mit Handschellen gefesselt eine Krawatte bindet. Wie vielfältig und in Bewegung die Graffiti-Szene in Berlin bleibt, haben aber die Entwicklungen von 2015 gezeigt, als auf der schwarz übermalten Mauer wieder erste Botschaften und Zeichnungen entstanden, die sich vermutlich zu einem neuen Besuchermagneten entwickeln. In der unmittelbaren Umgebung, an der Kreuzung Schlesischer Straße und Oppelner Straße, ist immerhin die bunte Comicfigur von Os Gêmeos, einem brasilianischen Graffiti-Duo, erhalten geblieben.
 
Weiter südlich an der Skalitzer Straße künden der Pferdekopf und die an den Füßen aufgehängten Tiere vom Beginn der Oranienstraße, einer der bekanntesten Partymeilen des historischen Kreuzberger Zustellbezirks SO36. Weitere gute Murals erwarten Sie an der Oberbaumbrücke, über die Sie mit der U-Bahn hinüberfahrend bereits einige spektakuläre Entdeckungen machen werden. Von der Blütezeit des mittlerweile geschlossenen Kunsthauses Tacheles zeugen wiederum das „How long is now“-Mural sowie die vielen kleineren Graffiti-Gemälde rund um das Gebäude vor der S- und U-Bahn-Station Oranienburger Tor. Interessant dürften darüber hinaus das „Case-Mc-Claim-Mural“ mit dem Peace-Zeichen auf der Heinrich-Heine-Straße, das „JR-Mural“ auf der Prenzlauer Allee und die Großportraits am „Stattbad Wedding“ sein. Letzteres erreichen Sie nach einem kurzen Spaziergang vom S- und U-Bahnhof Wedding oder der S-Bahn-Station Humboldthain in Richtung Gerichtstraße.

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Autor: David Rickerson-Seidel

Guest Relations Manager im NH Collection Berlin Mitte Friedrichstrasse

Mein Name ist David Rickerson-Seidel. Ich arbeite seit September 2015 für die NH Hotel Group, als das erste NH Collection Hotel in Deutschland eröffnet wurde. Nach 16 Jahren Hotelerfahrung  wurde mir die großartige Möglichkeit eröffnet, Menschen aus aller Welt zu treffen, und jedes Mal lernte ich von ihnen dazu. Dies ist einer der Gründe, warum ich meinen Beruf als Guest Relation Manager so liebe. Meine tägliche Aufgabe besteht darin, die Wünsche unserer Gäste zu erfüllen, noch bevor sie darum bitten. Bei meiner Leidenschaft für meinen Job ist es mir immer eine große Freude, die glücklichen Gesichter unserer Gäste zu sehen, bevor sie das Hotel verlassen. Dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Ich sage immer, dass das Einzige, was ein Gast nicht kaufen und im Voraus buchen kann, unser Empfangsmitarbeiter ist, der Sie mit einem herzlichen Lächeln willkommen heißt. Genauso wenig wie das freundliche Personal am Frühstücksbuffet, das wissen möchte, ob Sie gut geschlafen haben. Oder unser diskretes Zimmermädchen, das Ihre Zimmer so herrichtet, dass Sie sich wie zuhause fühlen. Unsere Mitarbeiter machen den Unterschied aus, deshalb checken Sie bei uns auch nicht über ein Terminal ein. Was immer Sie auch brauchen – wir sind stets für Sie da.

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