Jüdisches Museum in Berlin - Architektur und Geschichte im Einklang

Im Jüdischen Museum von Berlin stehen Thematik und Architektur eng nebeneinander. Kennzeichnend für den Dekonstruktivismus des Architekten Daniel Libeskind ist der Garten des Exils mit schiefem Boden und sichtbehindernde Säulen

David Rickerson-Seidel

Die Architektur

Das Jüdische Museum in der Lindenstraße besteht aus zwei Gebäudeteilen: dem Kollegienhaus mit dem Eingang und dem Libeskind-Bau. Daniel Libeskind gewann nicht nur die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs für das Museum, sondern erhielt für sein Konzept auch den Deutschen Architekturpreis. Im Eingangsbereich finden – wie in vielen jüdischen Einrichtungen – umfangreiche Sicherheitskontrollen statt.
 
Im Kollegienhaus befinden sich Sonderausstellungen und Vortragsräume, und das dortige Cafè bietet koschere Spezialitäten jüdischer Kochkunst an. In dem 1735 erbauten Gebäude war zuerst das Kammergericht der königlichen Justizverwaltung untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde es fast vollständig zerstört und in den 1960er Jahren unter dem Architekten Günter Hönow wieder aufgebaut. Durch das Kollegienhaus betreten die Besucher über eine schwarze Kupfertreppe den Libeskind-Bau, der von außen durch eine Titan-Zink-Fassade auffällt. Innen wird eine Verbindung zwischen Architektur und Thematik deutlich.

Die Ausstellung

Der Libeskind-Bau ist in kontrastreichem Schwarz-Weiß gestaltet. Geneigte Böden und spitze Winkel verweisen auf die unsichere Geschichte des jüdischen Volkes. Im Museum befinden sich die schiefen Achsen der Kontinuität, des Exils und des Holocaust. Nah beim Eingang des Libeskind-Baus liegt im Außenbereich der Garten des Exils, eine von Betonmauern begrenzte quadratische Fläche, auf der 49 sechs Meter hohe Betonstelen auf schiefem Untergrund stehen. Die Besucher sollen hier durch den unsicheren Schritt auf ungeradem Boden und die Stelen, die die Sicht einschränken, die Unsicherheit der Diaspora nachempfinden. Die Achse des Holocaust endet im Holocaust-Turm, der schräg nach oben weist und in dem die Besucher sich wie eingeengt fühlen. Es ist sehr dunkel und nur wenig Tageslicht fällt aus einer Spalte in der Decke.
 
Die Dauerausstellung des Jüdischen Museum zeigt die zweitausendjährige Geschichte des Judentums in Deutschland. Ausgestellt werden alltägliche Gegenstände aus dem jüdischen Leben wie die Minora, den siebenarmigen Kerzenleuchter oder den Gebetsschal. Die jüdische Geschichte und ihre schwierige Verbindung mit der deutschen Kultur wird beispielsweise durch Fotos verdeutlicht.
 
Zu erreichen ist das Museum mit der U-Bahn Haltestelle Kochstraße oder Hallesches Tor. Besucher sollten mindestens einen halben Tag für das Museum einplanen.


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Autor: David Rickerson-Seidel

Guest Relations Manager im NH Collection Berlin Mitte Friedrichstrasse

Mein Name ist David Rickerson-Seidel. Ich arbeite seit September 2015 für die NH Hotel Group, als das erste NH Collection Hotel in Deutschland eröffnet wurde. Nach 16 Jahren Hotelerfahrung  wurde mir die großartige Möglichkeit eröffnet, Menschen aus aller Welt zu treffen, und jedes Mal lernte ich von ihnen dazu. Dies ist einer der Gründe, warum ich meinen Beruf als Guest Relation Manager so liebe. Meine tägliche Aufgabe besteht darin, die Wünsche unserer Gäste zu erfüllen, noch bevor sie darum bitten. Bei meiner Leidenschaft für meinen Job ist es mir immer eine große Freude, die glücklichen Gesichter unserer Gäste zu sehen, bevor sie das Hotel verlassen. Dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Ich sage immer, dass das Einzige, was ein Gast nicht kaufen und im Voraus buchen kann, unser Empfangsmitarbeiter ist, der Sie mit einem herzlichen Lächeln willkommen heißt. Genauso wenig wie das freundliche Personal am Frühstücksbuffet, das wissen möchte, ob Sie gut geschlafen haben. Oder unser diskretes Zimmermädchen, das Ihre Zimmer so herrichtet, dass Sie sich wie zuhause fühlen. Unsere Mitarbeiter machen den Unterschied aus, deshalb checken Sie bei uns auch nicht über ein Terminal ein. Was immer Sie auch brauchen – wir sind stets für Sie da.

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