Die besten Museen in Mailand – Vom Altertum bis zur Moderne

Die Stadt mit ihren zahlreichen Sammlungen bietet für jeden Geschmack etwas: Ob zeitgenössische Kunst, klassische Gemälde oder Altertum, in Mailand finden Sie bestimmt ein Museum ganz nach Ihrer Vorstellung

Tipps von der NH Hausdame

Vom Altertum bis zur Renaissance

Beginnen Sie Ihren Museumsrundgang im Castello Sforzesco, das sich an der Piazza Castello im Nordwesten der Altstadt befindet. Heute beherbergt das Schloss einige Museen, wie das Museo d'Arte Antica und Ausstellungen des Archäologischen Museums. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch die Skulptur Pietà Rondanini aus den Jahren 1553 bis 1564, die ein unvollendetes Kunstwerk von Michelangelo ist. Im Jahr 2012 wurden zufällig etwa 100 Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass von Simone Peterzano gefunden, die seinem Schüler Caravaggio zugeschrieben werden. Das Schloss selbst wurde unter der Mitarbeit von Filarete, Cesare Cesariano und Leonardo da Vinci gestaltet. Nach dem Besuch des Museums ist es lohnenswert, durch die parkähnlichen Außenanlagen zu spazieren. Sie sind wie ein englischer Garten angelegt und man findet hier eine Arena, blühende Beete, einen neoklassischen Triumphbogen aus dem 19. Jahrhundert und einen Aussichtsturm. Für Architekturinteressierte bietet das Museo del Duomo interessante Hintergrundinformationen zur Geschichte der Errichtung des Mailänder Doms. Das Dommuseum, das im Jahr 1953 entstanden ist, beherbergt Dokumente über technische Berechnungen für die Konstruktion der Kathedrale sowie Skizzen berühmter Künstler, die beim Bau des Doms mitgearbeitet haben. Eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Italiens beherbergt die Pinakothek Brera, die von Napoleon eröffnet wurde. Hier können Sie zahlreiche Meisterwerke von bedeutenden Malern der Renaissance wie Raffael, Mantegna und Bellini besichtigen. Neben der Pinakothek Brera ist auch die Pinakothek Ambrosiana einen Besuch wert. Die umfangreiche Sammlung beinhaltet zahlreiche Manuskripte wie den Codex Atlanticus von Leonardo da Vinci, Zeichnungen und Briefe. Lord Byron, der das Museum im 19. Jahrhundert besuchte, war von den Liebesbriefen Lucrezia Borgias und Pietro Bembos besonders begeistert.

Moderne Kunst erleben

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2010 ist das Museo del Novecento, das Museum für italienische Kunst des 20. Jahrhunderts, zu einem Publikumsmagnet Mailands aufgestiegen. Das Ausstellungsgebäude liegt direkt neben dem Mailänder Dom, im Herzen der Stadt, und nutzt als Räumlichkeit den völlig umgestalteten Palazzo dell'Arengario. Über eine spiralförmige Rampe betritt man im ersten Stock das Museum, in das auf kreative Weise zwei Hauptwerke eingebaut sind. Wenn man nach unten blickt, erscheint es so, als würden Giorgio de Chiricos "Die Badenden" in einem türkisblauen See schwimmen. Vor dem Museumseingang befindet sich eine dunkle Nische mit dem eindrucksvollen Kunstwerk Quarto Stato des Malers Giuseppe Pellizza da Volpedo. Obwohl es bereits im späten 19. Jahrhundert entstand, wurde es 1902 erstmals ausgestellt und wird als Grundlage der modernen italienischen Kunst betrachtet. Im Museum, das berühmte Künstler wie Lucio Fontana, Giorgio Morandi und Pablo Picasso umfasst, sind über 400 Werke ausgestellt. Die gesamte Entwicklung der italienischen Malerei bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wird in den Ausstellungsräumen präsentiert. Der Rundgang endet mit einer Präsentation der Arte Povera. Sehenswert ist auch der neue Komplex der Fondazione Prada, die im Jahr 2015 in Largo Isarco ein neues, permanentes Ausstellungsgebäude eröffnet hat. Diese Kulturorganisation hat in Mailand bereits einige Kunstausstellungen international bedeutender Künstler wie Anish Kapoor und Louise Bourgeois organisiert. Das Gebäude wurde von der Architekturfirma OMA unter der Leitung von Rem Koolhaas eröffnet und erweitert die traditionelle Form von Kunstpräsentation. Eine aufgelassene Destillerie aus dem 20. Jahrhundert wurde mit drei neuen Strukturen kombiniert, um ein geräumiges Ausstellungsgelände zu erschaffen. Von der beeindruckenden Gesamtgröße von 19 000 Quadratmetern sind 11 000 Quadratmeter für unterschiedliche Ausstellungen reserviert. In die Empfangshalle wurde auch eine Bar integriert, die sich im Stil alter Kaffeehäuser Mailands präsentiert.

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