Porta Nuova: Mailands neues Gesicht

Ursprünglich war das „Neue Tor“ Anfang des 19. Jahrhunderts als klassischer Triumphbogen errichtet worden. Heute umgibt das monumentale Bauwerk eine urbane Architektur, die die Zukunft schon heute beginnen lässt.

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Das neue Gesicht Mailands

Im Laufe des Projektes Porta Nuova wurden in der zweitgrößten Stadt Italiens 20 neue Hochhäuser aus dem Boden gestampft, eine neue Metrostation (Stazione Garibaldi) verlegt, Kulturzentren, Shoppingmalls und Tiefgaragen errichtet. Die sowohl von außen als auch von innen hyperfuturistisch anmutenden Hochhäuser verfügen alle über eine enorme umwelttechnische Effizienz. Die primäre Einsparung und das Recycling von Ressourcen, die Verwirklichung neuer Kommunikationskonzepte im Inneren der Gebäude und der direkte Einbezug der Natur machten aus der Porta Nuova ein weltweites Vorzeigeprojekt. Das konsequent durchgezogene Nachhaltigkeitskonzept stand dabei im Vordergrund, um die Stadtplanung von Mailand auf weite Sicht hin zukunftsfähig zu machen. Auf 290.000 Quadratmetern wurde das neue Finanz- und Dienstleistungszentrum Italiens geboren. Im neu entstandenen Geschäftsviertel Mailands pulsiert das Leben rund um die Uhr. Tagsüber werden hier Milliardengeschäfte abgeschlossen, Geschäftsessen abgehalten und harte Verhandlungen zwischen internationalen Partnern geführt. Abends erwacht das Viertel aus dem geschäftigen Treiben und lockert sich auf. Die Terrassen der Cafés sind voll mit lachenden Menschen und die Springbrunnen, die sich organisch in die futuristische Umgebung eingliedern, glänzen in den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Im Rahmen des Projektes Porta Nuova ist unter anderem das 161 Meter hohe futuristisch anmutende Gebäude des Palazzo Lombardia entstanden. Die 39 Etagen des silbernen Bauwerks verteilen sich auf einer reduzierten geradlinigen Konstruktion aus Stahlbeton und Glas. Heute beherbergt der Komplex den Sitz der Landesregierung und -verwaltung der italienischen Region Lombardei. Durch den Bahnhof Garibaldi ist das neue Viertel perfekt an das bestehende Verkehrsnetz angebunden.

Der Unicredit Turm

Der Unicredit Turm bildet den Bestandteil eines Gebäudekomplexes am Bahnhof Milano Porta Garibaldi. Der 2009 in Bau gegangene Entwurf des Turmes des argentinischen Architekten César Pelli wurde 2011 fertiggestellt. Auf einem runden Podest mit dem Durchmesser von 100 Metern sind drei Glastürme unterschiedlicher Höhe angeordnet. Der Turm A, der der Unicredit Turm im engeren Sinne ist, ist mit 32 Stockwerken und 231 Metern der höchste der Gruppe. Den Anschluss des Kreises bildend, ragen der Turm C mit 12 Etagen und der Turm B mit 22 Geschossen in die Höhe, die von dem lokal ansässigen Designstudio Piuarch entworfen worden sind. Im Gebäudekomplex residiert die Hauptniederlassung der namensgebenden Unicredit-Gruppe. Das Podest, auf dem die Türme stehen, ist über eine Fußgängerrampe mit dem Shoppingcenter Corso Como verbunden. Hier finden sich unzählige Boutiquen, Bars und natürlich das Kunst- und Designcafé Corso Como 10. Das gläserne Gebäude steht direkt zwischen der Moderne, die durch den Wolkenkratzerkomplex der Unicredit-Gruppe repräsentiert wird, und der Vergangenheit, die der neoklassizistische Triumphbogen Porta Garibaldi darstellt.

Bosco Verticale

Der Entwurf des italienischen Architekten Stefano Boeri sollte den ersten "vertikalen Wald", was der Name des Komplexes übersetzt bedeutet, der Welt Realität werden lassen. Die Idee eine luxuriöse Wohnung, die mit Hightechprodukten bestückt ist, mit Vögeln, Bienen und anderen Lebewesen unmittelbar zu teilen, entspricht dem modernen Verständnis von der Kombination beider Ökosysteme – des ursprünglichen und des modern-urbanen. Zudem sollten die Auswirkungen der modernen Lebensweise, so beispielsweise die Luftverschmutzung, durch diese ästhetisch ansprechende Lösung minimiert werden. Unter der Leitung des Bauherrn Manfredi Catella wurde das ambitionierte Projekt von 2009 bis 2011 verwirklicht. Der prestigeträchtige Wohnkomplex besteht aus zwei Türmen mit 110 und 76 Metern Höhe. Die Besonderheit der beiden Wohngebäude im Viertel Porta Nuova besteht in den um die Wolkenkratzer "gewickelten" Terrassen und Balkone, die begrünt worden sind. Über 900 Bäume, 5.000 Sträucher und 11.000 Bodendeckergewächse wurden unter Berücksichtigung der Sonneneinstrahlung und der Windrichtung an den Gebäuden angebracht. Versorgt wird das neu entstandene Ökosystem durch ein ökologisches Bewässerungskonzept, dass das gefilterte Abwasser der Wohnungen verwendet. Geehrt wurde die Leistung der beiden Architekten 2014 mit dem Deutschen Architekturpreis und dem International Highrise Award.


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